Kompost im Garten

Kompost im Garten

Wohin mit Kartoffelschalen, Kaffeesatz oder Rasenschnitt aus dem Garten? Wer Platz hat: Am besten auf den eigenen Kompost. Aber wie kompostiere ich richtig und was darf eigentlich alles auf den Haufen?

Standort

Bevor Sie den Kompost anlegen, sollten Sie sich nach einem geeigneten Plätzchen umsehen. Damit die Abfälle und die Erde nicht zu schnell austrocknen, platzieren Sie Ihren zukünftigen Kompost am besten im Halbschatten, zum Beispiel unter einem Baum.

Damit es nicht zu Streitigkeiten mit den Nachbarn kommt, sollten Sie zudem mindestens 50 Zentimeter Abstand zur nächsten Grundstücksgrenze einhalten. Um das Eindringen von Luft in den Kompoststapel zu ermöglichen, sollte dieser nicht breiter als etwas 2 m und nicht höher als 1,5 m werden.

Da der Kompost immer gut belüftet sein muss damit er nicht fault, sollte er nicht von geschlossenen Wänden umgeben sein. Besser eignen sich stattdessen Hecken und Büsche. Zudem darf der Boden nicht betoniert sein. Nur wenn Erde den Untergrund ausmacht, können nützliche Regenwürmer und andere Kleinstlebewesen eindringen und ihre Arbeit am Kompost verrichten.

Der Komposthaufen

Einen Kompost kann jeder selbst in den Garten bauen oder fertig kaufen und aufstellen. Dabei sollte man darauf achten, wie viel Abfall im Garten anfällt und ob man den entstandenen Humus auch nutzen kann, denn auch mit Kompost kann der Garten überdüngt werden.

Schichtet man den Kompost gleich komplett auf, geht die Kompostierung am schnellsten, beispielsweise in Form einer Miete, also eines aufgeschichteten Kompost-Haufens. Das Material wird dabei geschichtet und abgedeckt. Zu Beginn der Rotte werden zunächst die schnell abbaubaren Stoffe von den Mikroorganismen verputzt, dabei entsteht Wärme.

Die Temperaturen in einem frischen Komposthaufen können dann schnell auf über 70 Grad Celsius steigen.

Nach dieser Phase sinkt die Temperatur wieder ab und Kleinstlebewesen wandern ein. Die Kaltrotte findet statt und der Humus wird hergestellt.

Ein langsam über das Jahr aufgeschichteter Kompost wird langsamer abgebaut und die Wärme kann an die Umgebung abgegeben werden. Hier findet keine so starke Erhitzung statt und die Kaltrotte setzt gleich ein. Nach zehn bis zwölf Monaten ist der Kompost fertig. In dieser Zeit sollte der Kompost ruhig ein bis zwei Mal umgesetzt und schließlich gesiebt werden.

Ratten gesichtet?!

So hilfreich ein Kompost für die Gartenarbeit und die Pflanzen auch sein kann, gerade in den kalten Monaten wirkt ein Komposthaufen aufgrund seiner Wärme wie ein Magnet auf (unerwünschte) Nager. Graben Sie Ihren Komposthaufen daher häufig um und vermeiden Sie die Entsorgung von Essensresten über den Kompost.

Was darf auf den Kompost ?

Das darf: Das darf in Maßen:Das darf nicht:
Gemüse-, Obstreste und SchalenSchalen von Südfrüchten
behandeltes Holz
nicht gekochte EssensrestePapier und Pappe
beschichtetes Papier
BrotFedern, HaareKatzenstreu
Eierschalenfrischer Rasenschnitt
mineralische Abfälle
Kaffeesatz und Teefilter
unerwünschte Wildkräuter vom Jäten (Wurzelunkräuter)erkrankte Pflanzenteile, Pflanzen, die eigentlich hierzulande nicht heimisch sind (= Neophyten): Z.B. Herkulesstaude, Riesen-Bärenklau oder Beifuß-Ambrosia
Rasenschnitt trockenAsche von unbehandeltem Holz (max. 3 %)Pflanzen mit Schädlingsbefall
Strauch-, Baumschnitt, LaubZitrusfrüchteAsche von Briketts
alte ErdeKleintierstreu, HolzstreuKunsttoff, Metall, Leder


Öl- und Farbreste


Bauschutt


Grasschnitt von mit Herbiziden behandeltem Rasen


Fleisch, weder roh noch gekocht


gekochte und/oder gesalzene Essensreste


Abbildung eines Komposthaufens in seinen einzelnen Schichten
Quelle: nabu-jule-roschlau